LOSLASSEN

  • Lohtor-Friedhof, Recklinghausen, 22.09.2013
  • 15.30-16.30 Uhr
    Musiker: Erik Drescher; Musikstücke: „Syrinx“ (Claude Debussy), „Canzona di ringraziamento“ und „Hermes“ (Salvatore Sciarrino), Improvisation auf Glissandoflöte
    Bewegungsinitiatoren: Elisa Marschall und Washington Braz Sampaio
    Konzeption: Katrin Wegemann

Auf dem Friedhofsvorplatz versammelt sich das Publikum um einen rot gekleideten, Querflöte spielenden Mann. Von ihm angeleitet begeben sich die Zuschauer nach dem viertelstündigen Flötenspiel durch das Friedhofstor. In der Nähe fährt eine Frau im weißen Kleid auf einem Rennrad. Eine rote Schaukel steht noch still, wird später aber schwingen. Auf einer freien Rasenfläche tritt ein schwarz gekleideter Mann in Aktion, stellt eine Schubkarre mit Gartengeräten ab, an denen acht weiße Heliumballons mit Fäden befestigt sind. Er zieht die Ballons einzeln zu sich und lässt sie dann in die Luft schnellen. Die Frau steigt in dieses Spiel mit ein, an dessen Ende die Ballons in den Himmel entlassen werden, und wird anschließend in der Schubkarre sitzend zum nächsten Schauplatz transportiert – einem Ball-Beet: Auf der rechteckigen Erdfläche liegen fünf weiße Bälle in einer Reihe. Der Mann „erntet“ und säubert die Bälle, bevor er mit ihnen agiert, jongliert. Dann legt er sie nacheinander in einen Kinderwagen, der in die Szene geschoben wurde, und verlässt damit den Friedhof. Während der Aktion blieb die Frau in der Schubkarre liegen, recht nach Verschwinden des Mannes das leere Beet und fährt die Schubkarre mit allen Utensilien aus dem Bild – gefolgt vom Flötenspieler, der alle Aktionen zeitweise mit seiner Musik begleitet hat. Das Objekt-Theaterstück, das um Bewegungen verschiedenster Materie und Materialien auf dem Boden und besonders im Luftraum kreist, endet unter Flötenspiel wieder auf dem Friedhofsvorplatz.
2013

Foto(s): Roland Baege, Ferdinand Ullrich (9)

Projekt